Heute jährt sich der Todestag von Bernd Heimberger zum ersten Mal.
Im Januar vergangenen Jahres war der Vorsitzende des Kulturvereins und
Fraktionsvorsitzende von BürgerBündnis Blankenfelde-Mahlow auf offener Straße zusammengebrochen.
Tagelang kämpfte er um sein Leben, den er am 11. Januar 2013 schließlich verlor.
Es herrschte große Bestürzung in unserer Gemeinde über den Verlust dieser großen Persönlichkeit aus unserer Mitte.
Bernd Heimberger war daran gelegen etwas in unserer Gemeinde zum Positiven zu bewegen, zu verändern.
In den beiden o.g. Funktionen aber auch als Ortsbürgermeister von Blankenfelde.
Dabei hat e r sich nicht darauf beschränkt, zu sagen man sollte oder müsste mal.
Nein, Bernd Heimberger hat stets selbst mit angepackt oder es organisiert, dass jemand anpackt, wo seine eigenen körperlichen Kräfte überfordert waren.
Bernd Heimberger fehlt auch deshalb in unserer Gemeinde, mit seinem Engagement aber auch mit seinem kritischen Blick und seinen unmissverständlichen Kommentaren an verbesserungswürdigen Zuständen oder seiner Art, Fehlentwicklungen aufzuzeigen.
Er ist lange nicht vergessen und wird vielen in guter Erinnerung bleiben, so auch mir.
Am
Dienstag, den 22. Januar 2012, um 14.00 Uhr
auf dem evangelischen Waldfriedhof in Blankenfelde, Berliner Damm
ist für alle Freunde und Wegbleiter Gelegenheit, von Bernd Heimberger
in Würde Abschied zu nehmen.
Freunde und Wegbegleiter von Bernd Heimberger sowie zahlreiche Mitglieder fast aller Fraktionen im Gemeinderat hatten sich am darauffolgenden Tag nachmittags spontan zu einem ersten Gedenken auf der Vortreppe der "Alten Aula" eingefunden. Es wurden Blumen niedergelegt und viele Kerzen für ihn angezündet.
Die Fassungslosigkeit und Betroffenheit über das plötzliche Ableben von Bernd Heimberger war groß.
Vertreter des Kulturvereins bedankten sich für die Anteilnahme in den schweren Stunden und die von vielen Gästen angebotene Hilfe und Unterstützung.
In den Abendstunden des 11. Januar ist der Vorsitzende des Kulturvereins Blankenfelde und Vorsitzende der Fraktion Bürgerbündnis Blankenfelde-Mahlow in der Gemeindevertretung für immer von uns gegangen.
Unsere Gemeinde verliert mit Bernd Heimberger eine herausragende Persönlichkeit, die sich um sie in politischer und vor allem kultureller Hinsicht ausserordentlich verdient gemacht hat.
Bernd Heimberger fiel mir erstmals auf, als ich vor über 10 Jahren noch als interessierter Zuschauer an den Sitzungen der Gemeindevertretung Blankenfelde teilgenommen hatte. Stets in der Sache engagiert, dabei nie ausfällig, aber immer hartnäckig.
Seit 2003 war ich dann wie er selbst Mitglied in der Gemeindevertretung der nun fusionierten Großgemeinde Blankenfelde-Mahlow.
Als ich nach einem Bruch 2004 die CDU/FDP-Fraktion verlassen und mich entschlossen hatte, als fraktionsloser Abgeordneter weiterzuarbeiten war es Bernd Heimberger, der mich ermutigte, meine politische Arbeit auch unter schwierigeren Bedingungen fortzusetzen.
2006 arbeiteten wir dann auch im neugewählten Ortsbeirat von Blankenfelde zusammen.
Er wurde Ortsbürgermeister und mühte sich gegen die Sturheit der Verwaltung, Dinge voranzubringen. Der Dorfanger z.B. war und ist bis heute so ein Beispiel oder auch die Märkische Promenade.
2008 musste er aufgrund eines unwürdigen parteipolitischen Possenspiels dieses Amt aufgeben.
Als Gemeindevertreter wurde er im gleichen Jahr mit einem der besten Stimmenergebnisse wiedergewählt.
Ohne Frage, Bernd Heimberger war nicht nur eine herausragende Persönlichkeit, er war eine Institution. Er hatte sich vor allem die Kultur auf die Fahnen geschrieben, ein Thema, dem sich nicht viele mit ihm verpflichtet fühlten. Kultur? Das ist der Bereich, in dem immer am ehesten gespart wird, weil man glaubt, am ehesten darauf verzichten zu können. Das Gegenteil ist der Fall. Für kommende Generationen bewahren, was Generationen vor uns geschaffen haben und Neues schaffen, was Zeugnis unserer Zeit sein wird, ist wichtig.
Die politische Kultur war ihm mindestens ebenso wichtig, wie die bildende Kunst von Schriftstellern, Malern, Bildhauern etc. Nicht umsonst ware er deshalb auch viele Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses der Gemeindevertretung.
Er war auch Vorkämpfer für demokratische Mitbestimmung, neudeutsch auch Bürgerbeteiligung genannt. Ungerechtigkeiten konnte er genauso wenig ab wie Benachteiligungen gegenüber Minderheiten, die ihm so oft selbst widerfahren sind. Er hat sich nicht gescheut dagegen auch öffentlich das Wort zu ergreifen, nicht anonym, sondern unter seinem Namen.
2009 war es für ihn keine Frage, eine Strafanzeige mitzuzeichnen, als begründete Zweifel aufkamen, ob in Sachen Rathaus-Neubau alles mit rechten Dingen zugeht.
Bis heute ermitteln die Strafermittlungsbehörden im nunmehr vierten Jahr.
Bernd Heimberger war es leider nicht vergönnt, den Ausgang dieses Verfahrens, das einmalig war und ist in unserer Gemeinde, zu erleben.
In diesem Zusammenhang stellte er sich noch vor wenigen Tagen an meine Seite. Als Autor kommentierte und kritisierte er auf www.klaerwerk-blog.de die hiesigen politischen Verhältnisse. Er hatte dafür ein besonderes Talent. Mal mit beissendem Spott, ´mal mit einer Direktheit, die unmissverständlich war. Nicht Jede(r) hat seine Glossen verstanden. Die, die es wollten, schon.
Unter der Überschrift „Sturm auf Stefke“ oder „Ach, ach!Warum?“ positionierte er sich noch eindeutig am 2./3. Januar auf dem Blog, den er selbst vor 2 Jahren mitgründete und der in unserer Gemeinde zunehmend Interesse findet.
Wer in Blankenfelde-Mahlow abseits der offiziellen Verlautbarungen wissen will was los ist, liest Klaerwerk.
So war Bernd Heimberger noch im Alter von 70 Jahren. Auch Thomas Bachmann, der völlig zu Unrecht geschasste Geschäftsführer der WOBAB, konnte sich seiner Unterstützung und Solidarität sicher sein. Noch am 27. November v.J. bestritt er mit mir im Gasthaus „Zur Eiche“ eine Veranstaltung, in der ein Bürgerbehren Pro Bachmann gestartet wurde. Dessen Ausgang wird er nun ebenfalls nicht mehr miterleben.
2011 unterstützte er mit seinen Mitstreitern meine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters von Blankenfelde-Mahlow, welches wohl mitentscheidend dafür gewesen ist, dass ich nach 2003 erneut in die Stichwahl gegen den Amtsinhaber gelangt bin.
Man lernt im Leben nicht viele Menschen kennen, die einen beeindrucken, die man gerne in Erinnerung behält und zu denen man aufschauen konnte.
Bernd Heimberger war so ein Mensch oder sagen wir besser so eine Persönlichkeit. Er war ein Gestalter zum Wohle seiner Gemeinde und seiner Mitmenschen. Ob Frühjahrsputz am Platz unter der Eiche, Sommerfest und Adventsmarkt im Aula-Park, das Museum Blankenfelde , die Leiga-Ausstellungen, Konzerte und und und.
Bernd Heimberger wird fehlen, im Kulturverein und in der Gemeindevertretung. Es gilt, sein Wirken nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und besser noch, es fortzuführen.
Er hätte nicht gewollt, dass wir aufgrund seines Fortgangs verzagen und in Lethargie verfallen. Er würde uns stattdessen zurufen, weitermachen und nicht aufgeben, lasst euch nicht unterkriegen, bringt die gemeinsam begonnenen Aufgaben zu einem guten Ende.
Das sollten wir in dankbarer Erinnerung an ihn auch tun, es würde ihn sicher freuen.
In einem Nachruf läuft man immer Gefahr, etwas Wichtiges vergessen zu haben, dem Lebenslauf eines Menschen nicht gerecht worden zu sein.
Im Wissen darum ist auch dieser sicher unvollständig, muss er auch, denn ich habe von 70 Lebensjahren Bernd Heimberger ja nur gut 10 Jahre beobachten oder begleiten dürfen.
Dafür bin ich dankbar und verneige mich vor einem Menschen, den man nur als anständig und geradlinig bezeichnen kann!